Hallo ihr Lieben
Ein letztes Mal berichte ich nun aus Sambia.
Schon merkwürdig, wie schnell das Jahr am Ende doch vorbei ging. So wirklich kann ich es noch nicht glauben, dass ich in 7 Tagen in das Flugzeug nach Deutschland steigen werde. Doch freuen tue ich mich trotzdem.
Doch zur Rückkehr gehört natürlich auch ein Abschied von den Menschen hier und obwohl es nicht immer einfach war, so war es doch ein tolles und interessantes Jahr. Ich bin vielen Menschen begegnet, ide unglaubliche Arbeit leisten, unter unglaublichen Bedingungen Leben und die irklich bewundernswert sind. Viele von ihnen sind sehr gute Freunde geworden, die mir über das Jahr hindurch viel geholfen haben. Da fiel das tschüss sagen doch sehr schwer. Wer weiß, wann und ob man sich nochmal wiedersieht.
Vor zwei Wochen bin ich von der Reise mit meinen Eltern zurückgekommen.
Da ich meine Projekte alle ja vorher schon beendet hatte, hatte ich die letzten zwei Wochen „nur“ noch Preschool und clinic. In der Schule ging alles wie bisher weiter. Teamarbeit war bis zum Ende ein großes Thema, das nicht funktioniert hat. da das Term diese Woche zu ende geht, haben wir mit den Kindern wieder Tests geschrieben, was ja immer ziemlich lange dauert, da die Kinder nicht schreiben können. Wir rufen also einzelnd jedes Kind nach vorne, stellen ihm die Fragen und schreiben das dann auf. Wenn man 50 Kinder in jeweils 5 Fächern prüfen muss, dauert das halt alles so seine Zeit. Das anstrengendste bei der Sache ist, dass die anderen 49 Kinder in dieser Zeit natürlich nichts zu tun haben und anfangen zu spielen, miteinander zu reden,… es wird laut und anstrengend.
In der Clinic hatten wir die letzte Woche Child Health Week.“
Das ist eine Aktion der Regierung, in der die Kinder nationwide geimpft werden und Vorsorge gemacht wird. Zwar gibt es ja das regelmäßige „under5“ bei dem das Gewicht der Kinder überprüft wird und die Kinder geimpft werden, doch oft gibt es nicht genügend Impftstoff. Außerdem wird während der „child Helath week“ nochmal besonders darauhingewiesen, dass die Mütter ihre kinder zum Impfen bringen. Es finden Aufklärungsaktionen statt und die Schulen werden besucht.
So wurden auch unsere Kinder aus der Preschool alle gegen Masern geimpft. Wir sind mit ihnen in die Clinic gegangen, wo einer nach dem anderen gespritzt wurde.
Einen Tag bin ich wieder mit Sister Marta in eine Outstation gefahren statt zu unterrichten. Da einige Dörfer bis zu 40km entfernt sind, können nicht alle Menschen zur clinic kommen. Sister fährt deshalb mit dem Autos zu bestimmten Stationen, zu denen die Menschen dann kommen können. Wir waren in Mulonga und hatten an einem Tag 310 Kinder zum Impfen, Wiegen und Gesundheitskontrolle, sowie 100 werdene Mütter zur Vorsorge und HIV Test. Ihr könnt euch vorstellen, dass das mehr fließbandarbeit war, als alles andere. Aber ich finde die Arbeit immer wieder spannend und fahre gerne mit.
Neben der Arbeit war ich viel bei Alicia, die mit Lizzy und Mapalo zusammen eine kleine Familie für mich geworden ist.
Außerdem gab es großen Trubel, als raus kam, dass Obye (der bei uns wohnt und arbeitet) Vater wird. Er ist mit dem Mädchen nicht verheiratet und alles ist deutlich komplizierter hier.
Naja, jetzte wollen sie zwar heiraten aber die Schwestern finden das natürlich alles ganz dramatisch- bis auf Sister Marta die gar kein Problem sieht, was de Sache unter den Sisters noch komplizierter macht…
Jaja, Kulturen sind halt ab und an nicht so einfach zu verstehen.
Obye freut sich aber sehr auf das Kind, darf seinen Job behalten und ich bin mir sicher, dass er ein guter Vater wird.
An meinem letzten Tag kam dann das Team von Medical Air noch. Deshalb haben sie Sisters und die Fathers bereits am Donnerstag abend ein großes Abschiedsessen für mich organisiert. Es war sehr sehr schön und am Freitag wurde ich dann in der Schule verabschiedet.
Zur Einweihung unserer neu gebauten Küche habe ich für die Kinder Nshima und Chicken gekocht. ein wahres Festessen für viele, die oft keine warme mahlzeit, sondern nur Erdnüsse über den Tag verteilt essen.
Wir haben gesungen, Gedichte aufgeagt und getanzt mit den Kindern. Ich hab noch einen Kuchen und Blumen überreicht bekommen und dann hieß e das letzte Mal vor der Schule winken.
Auch in der Clinic haben sie sich ganz viel Mühe gegeben und sind alle noch gekommen um tschüss zusagen. es war ein bisschen chaotisch, da ja die Ärzte da waren aber trotzdem schön.
Mich hat es sehr gefreut, dass ich das Team von Medical Air nocheinmal gesehen habe, auch wenn es auch traurig war, weil Jeason, ein Fahrer, mit dem ich mich sehr sehr gut verstanden habe, 1 woche vorher sich das Leben genommen hat. Keiner hatte davon etwas geahnt. Keiner wusste, dass er seinen Job verloren hatte und so kam es ziemlich überraschend. Obwohl ich das Jahr über oft mit dem Tod zutun hatte, war es nochmal hart, einen Menschen zu verlieren, den man gut kannte und der zu einem Freund geworden war.
Aber trotzdem war es schön, dass ich zumindest den anderen aus dem Team persönlich tschüss sagen konnte.
Besonders der Abschied von den Sisters, Obye, Wardy und Lizzy war dann Samstag hart. Die Sisters, Wardy und Nelly haben mich dann an die Abzweigung 31km entfernt gebracht, wo ich von den anderen Freiwilligen abgeholt wurde. Ein letzter Blick zurück Richtung Chalabesa und dann begann unser letzter kurzurlaub;)
Die letzten Tage in Chalabesa |
Franzi war aus Ndola gekommen und so fuhren Franzi, Andreas, JB, Carsten, Susi und ich im treuen gradiosen Rocky nach Lake Tanganjka/Mpulungu.
Wir waren 3 Tage in einer wunderschönen, freundlichen Lodge und konnten nochmal einen ganz anderen Teil von Sambia kennenlernen. Man merkte deutlich den Einfluss und die Nähe zum Suaheli- Gebiet Tansania und dass Essen und Handel durch den See vorhanden waren.
So genossen wir einen letzten Trip gemeinsam.
Am Sonntag buchten wir ein Boot, dass uns an den Isanga Bay brachte. 30 minuten über den See und wir landeten im Paradies. Schnorcheln und am Strand liegen. Zum Mittag gab es Salate (was in sambia recht selten ist) und zum Nachtisch einen Schokokuchen. Es war ein wunderbar entspannter Tag, den wir vermutlich alle mal wieder gebrauchen konnten.
Als wir abends hungrig aber glücklich, etwas verbrannt trotz bewökten Himmel zurück in die Lodge kamen, warteten drei große Nkupi fische auf uns zum Abendbrot.
Die Bar in die wir dann gingen war ein Reinfall aber auch das passiert mal;)
Montag ging es dann Richtung Kalombo Falls. der zweithöchste Wasserfall in Afrika. Die Fahrt dorthin war etwas anders als erwartet. Im Rocky über Holperpisten ist nicht ganz so angenehm. So waren wir alle froh, als es hier „aussteigen“. nach einer halbenstündigen Wanderung sahen wir dann endlich den beeindruckenden Wasserfall. es ist doch immer wieder unglaublich, wie unberührt Teile der Natur hier noch sind. wunderschön. er Marsch zurück hat uns alle fix und fertig gemacht. nach einem Jahr Sambia hab ich nun wirklich nicht einmal mehr Restkondition…
Andreas und JB entschieden sich dazu bis zur Hauptstraße auf dem Dach zu fahren, so dass wir etwas mehr Platz im kleinen Rock hatten. Das machte die Fahrt deutich angenehmer.
So hieß es am nächsten Tag schon wieder auf zurück nach Mpika.
Wir stoppten nochmal in Mbala in einem Museum. Für Sambissche Verhältnisse schön und richtig gut. Allerdings nicht so spannend;)
Die Abschlussreise hat sich aber definitiv gelohnt.
Abschlussreise nach Mpullungu- Lake Tanganjka |
Nun bin ich die letzten Tage noch in Mpika, wo ich bei Lutz und Phoebe schlafe. Carsten hat eine Abschliedsparty nach der anderen. Bereits am Mittwoch haben wir es geschafft durchzufeiern- allerdings nur für Fanzi, damit sie am nächsten Tag gut schlafen kann im Bus nach Ndola;)
Gestern abend waren wir bei einer Familie zum essen eingeladen, was wirklich sehr sehr schön und sehr sehr lecker war.
Morgen ist dann die offizielle Abschiedsparty und nächsten Mittwoch gehts nach Lusaka von wo wir am Freitag abfliegen.
Seit Mittwoch hat Father Thomas einen neuen, 7 Woche alten Welpen, in den ich mich schon hoffnungslos verliebt hab. Er hat zwar noch ein schweres Leben, sich gegen die großen Hunde heir durchzusetzten und auch Nelson der Kater von Lutz hat ihm 3 Mal eine verpasst als er zu nahe kam;)
So meine Lieben. Ich hab euch noch ein paar Fotos hochgeladen und verabschiede mich ein letztes Mal aus Sambia.
Ich freue mich darauf euch in einer Woche in die Arme zu schließen.
Ganz ganz liebe Grüße und hebt mir was von der Sonne auf;)
Eure Franzi
P.s. wenn ihr auf die Fotos im Text klickt kommt ihr zu den Alben.